Re: Status quo
von addi » Fr 12. Dez 2014, 18:14
Hallo bluwi, hallo Interessent,
vielen Dank für Eure konstruktiven Beiträge. Zumindest weiß ich nun schon mal, dass ich hier nicht an einem “Honigtopf” von irgend welchen nach allumfassenden Wissen strebenden Geheimbehörden kleben geblieben bin (eventuell incl. eines kleinen Hintergrundprogrammgeschenks für meinen PC).
Beim Thema Anwendbarkeit des 2. HS bin ich hier aber anderer Meinung. Sicherlich liegen die Merkmale eines Kreisprozesses hier ebenfalls vor, nur eben ohne die Beschränkungen des 2. HS. Das wichtigste Wesensmerkmal des 2. HS ist nun mal die Aussage, dass aus einem Wärmefluss von einem heißen zu einem kälteren Pol nur ein begrenzter Teil davon in eine höherwertige Energieform gewandelt werden kann. Eine konkrete Aussage über die quantitativen Potentiale eines idealen Prozesses ohne Verluste unter den jeweiligen Prozessbedingungen macht hier die Carnotformel. Mit dieser lässt sich auch der Beweis führen, dass die Begrenzungen des 2. HS hier nicht gelten. Nach Carnot wäre nämlich auch bei einem traditionellen thermodynamischen Prozess eine hundertprozentige Energiewandlung möglich, sofern der kalte Pol ein Temperaturniveau von 0 Kelvin aufweisen würde. Der (mir bisher völlig unbekannte) Prozess braucht aber offensichtlich keinen kalten Pol, sonst wäre er ja zur Erzeugung von Temperaturen nahe 0 Kelvin nicht zu gebrauchen. Er ist also definitiv, sofern das mit dem “magnetischen Schalter” funktioniert, ein PM2 Prozess! Die einzige thermische Bedingung, die erfüllt sein muss, ist eine vorhandene Temperaturdifferenz von der Umgebung zum System, die angesichts seiner Eignung tiefkalte Umgebungen herzustellen, überall gegeben ist.
Das für diesen Prozess kein Patent erteilt wurde ist zumindest mir völlig klar. Der Anmelder hat sich hier im Gegensatz LESA deutlich ungeschickter angestellt. Während LESA das PM2 Potential seiner Idee tunlichst nach außen hin verschwiegen hat und statt dessen nur einen “außergewöhnlich hohen Wirkungsgrad” erreichen wollte, ging der Anmelder hier gleich voll auf “Konfrontation”, in dem er das Kind beim Namen nannte. Der Bearbeiter auf dem Patentamt hatte es somit einfach und konnte sich schnell wieder der nächsten Kaffeetasse widmen, weil PM`s nun mal nicht patentierbar sind.
Das mit der von bluwi genannten geringen Energiedichte. sehe ich ebenfalls etwas anders. Die Rahmenbedingungen für das Potential bei der elektromagnetischen Induktion sind abhängig einerseits von der Magnetfeldstärke und andererseits von deren Änderungsgeschwindigkeit.
Bei einem traditionellen Netzteil zur Erzeugung einer Kleinspannung bin ich an die Netzfrequenz von 50 Hertz gebunden. Somit muss der Trafo einen großen schweren Eisenkern haben. Ein moderner Schaltwandler mit Arbeitsfrequenzen im höheren Kilohertzbereich hat dagegen bei gleicher Ausgangsleistung einen lächerlich kleinen Ferritkerntrafo. Übertragen auf den in Rede stehenden Prozess tritt die Stärke des tatsächlichen magnetischen Flusses ein wenig in den Hintergrund. Weit entscheidender ist die Beurteilung der folgenden 3 Fragen, die ich hier in Analogie zu einem herkömmlichen Schalttransistor darstellen will:
1. Der bedeutendste Faktor ist die Frage, wie hoch ist die “obere Grenzfrequenz”des Systems? Wie oft kann also zwischen “ferromagnetisch leitend” und “ferromagnetisch nichtleitend” pro Sekunde “umgeschalten” werden? Ich denke, dass hierzu die Frage entscheidend sein dürfte, wie klein sich die in der Schrift genannte Hysterese halten lassen wird.
2. Wie gut ist im leitenden Zustand die Leitfähigkeit des magnetischen Schalters und wie gut ist die magnetische Isolationsfähigkeit im nichtleitenden Bereich, analog der Reststrom / Restspannungsproblematik beim Schalttransistor. Beides sind parasitäre Effekte, die zur Wärmeerzeugung und damit zur Potentialbegrenzung beitragen, was aber bei modernen Schalttransistoren bereits sehr gut gelöst ist. Wie kann diese Problematik beim in Rede stehenden Prozess beurteilt werden? Fakt ist, wenn hier nicht nahezu ideale Grenzbedingungen erzeugt werden können, wird auch an so einem “Schalter” sehr viel Verlustwärme frei.
3. Wie schnell lässt sich von ferromagnetisch leitend auf den nichtleitenden Zustand umschalten, bzw. umgekehrt? Der Elektroniker spricht hier von der Flankensteilheit des Schalttransistors. Im Übergangszustand wird nämlich abermals viel Verlustwärme freigesetzt, die das Potential des Prozesses stark begrenzt.
Gibt es bereits Erkenntnisse zu diesen grundsätzlichen Fragen?
MfG
Addi